Am 18. Mai 2017 fand der SWISS TXT Event «What’s now?» zum Thema Videomanagement als Erfolgsfaktor in der Digitalisierung in der Giesserei Oerlikon statt. Zuerst wurden Referate zum Thema gehalten, beim anschliessenden Flying Dinner konnten neue Kontakte geknüpft und Ideen ausgetauscht werden.
Avatar Kids – Roboter «NAO»
Der Event wurde mit dem kleinen Roboter «NAO» von der Firma Avatarion Technology AG gestartet. Der Roboter startete mit den Worten: “Herzlich Willkommen am SWISS TXT Event «What’s now?» und ich freue mich, Sie im Namen von SWISS TXT begrüssen zu dürfen. Heute erfahren Sie aus erster Hand wie Videomanagement als Erfolgsfaktor in der Digitalisierung eingesetzt werden kann.”
«NAO» ist Teil eines einzigartigen Pilotprojekts für Kinder zwischen 4 und 18 Jahren, welche für einen längeren Zeitraum im Spital sind. Diese Kinder leiden oft unter dem Isoliertsein. Der kleine Roboter sorgt dafür, dass Kinder den Kontakt zu Schulkollegen nicht verlieren und sozial integriert bleiben. Das Kind im Spital sieht auf seinem Samsung-Tablet, was der Avatar-Roboter sieht, es hört durch ihn, was im Klassenzimmer gesprochen wird. Ebenso wird die Stimme des Kindes übertragen. Die Lehrpersonen haben ebenfalls ein Samsung-Tablet, um den Roboter zu bedienen und Programme (z.B. Mathematikaufgaben, Englischkurs) aufzurufen. Mehr zur Initiative Avatar Kids lesen Sie hier.
Automatische Dialekterkennung
Das erste Referat handelte von der automatischen Dialekterkennung im Schweizer Fernsehen. Ausgangslage ist, dass die SRG ihre Dienstleistungen auch Menschen mit Sinnesbehinderung zur Verfügung stellen müssen. Daher wurde ein Projekt zur automatischen Dialekterkennung gestartet. Während Grossbritannien in diesem Bereich führend ist, kämpfen wir in der Schweiz noch mit diversen Problemen. Es gibt eine Vielzahl von Schweizer Dialekten und diese haben meist keine Grammatikregeln, usw. Als Pilotprojekt zur automatischen Dialekterkennung wurde die Sendung “Meteo” ausgewählt. Dort ist man unterdessen soweit, dass man je nach Moderator eine Genauigkeit von 90% erreicht. Damit eine so hohe Genauigkeit erreicht werden kann, muss das System lernen (Stichwort “Machine Learning”). Beispielsweise hat Jan Eitel einen Baseldeutschen Dialekt und startet die Sendung mit den Worten “Härzlich Willkomme” (Erkennung 100%), während Sandra Boner mit den Worten “Grüess Üch” in die Sendung einleitet. Diese Worte werden vom System als “grüessüch” erkannt, d.h. es wird weder die Wort-Trennung “Grüess” und “Üch” erkannt, noch die Wörter an sich “Grüsse” und “Euch”. Damit der SRF die Untertitelung trotzdem zur Verfügung stellen kann, wird in der Software eine Benutzeroberfläche mit dem automatisch erkannten Text angezeigt. Alle Wörter die das System mit einer Sicherheit von weniger als 90% erkennt, werden zur Überprüfung gelb markiert. Durch die Korrekturen lernt das System ständig dazu und die automatische Erkennung wird optimiert. Eine automatische Untertitelung im Live-Fernsehen ist nur noch eine Frage der Zeit.
Beim abschliessenden Flying Dinner konnten einige Kontakte geknüpft und Ideen gesammelt werden. Ein spannender Austausch ergab sich mit dem CEO von Avatarion, Jean Christophe Gostanian, welcher nochmals von der Initiative “Avatar Kids” erzählte und Funktionalitäten des Roboters “Nao” vorführte: